Kommentar / Guck mal, wie progressiv! … oder auch nicht

  (Tageblatt) : Die ADR hat sich eine neue Parteispitze gegeben. Jung, weiblich, bislang im Gegensatz zu etlichen Koryphäen der „Alternativdemokraten“ nicht negativ aufgefallen. Was auf den ersten Blick nach Fortschritt, „#equality“ und „#girlpower“ klingt, ist aber vor allem eins: ein strategischer Zug. Die Ernennung von Alexandra Schoos zur ADR-Vorsitzenden soll an dieser Stelle nicht als solche bewertet werden. Doch offensichtlich will die Partei mit diesem Schritt auch mitteilen: „Schaut mal, so schlimm sind wir gar nicht!“ Ob öffentliche Drohungen gegenüber Karikaturisten, Vorwürfe von Immobilienbetrug, Aufrufe zum „Kommentieren“ über Travestie-Künstler, Ausbrüche gegen Geflüchtete, die aber recht schnell wieder verziehen und vergessen waren, Veranstaltungen mit Antisemiten oder die Nutzung von Symbolen aus der Nazizeit, von denen angeblich niemand in der Zentrale etwas wusste: Die Risse, die das Image der laut Eigenbezeichnung „nicht rechtsextremen“ Partei bekommen hat, nehmen so langsam die Größe der angeblich aus dem Kontext gerissenen SS-Runen ihres Machete-Kandidaten an. Dass nicht-männlichen Personen die Fähigkeit zugesprochen wird, sich politisch zu engagieren, ist sicherlich zu begrüßen, genau wie die Tatsache, dass Schoos als erste Frau für die ADR ins Parlament gewählt wurde – wobei keines von beiden mehr „breaking news“ sein müsste. Die Politikerin aus dem Osten des Landes hat bislang mit vergleichsweise moderaten Ansichten von sich... View Article L’article Guck mal, wie progressiv! … oder auch nicht est apparu en premier sur Tageblatt.lu. ..
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